Medien stehen seit jeher im Wandel. Doch mit dem Internet haben sich die Publika um ein Vielfaches vergrössert und die Medien an einer Vormachtstellung gehindert. Aktuell gibt es kein mehrheitsfähiges Medium.

Medien im klassischen Sinne haben heute eine andere Bedeutung als noch vor 20 Jahren. Radio, Zeitung und TV sind zwar immer noch ein Teil der heutigen Medienlandschaft, aber lange nicht mehr so unantastbar wie auch schon. Das Medienbild hat sich gewandelt. Was gilt in einer schrankenlosen Öffentlichkeit überhaupt noch als Medium? Wenn jeder mit jedem kommunizieren kann, ist dann jeder automatisch ein Medium? Also zwangsläufig? Und was wenn man das nicht will? Ist mans dann trotzdem?

Ja. Zumindest sieht’s im Moment danach aus. Influencer haben grössere Reichweiten als Schweizer Radiostationen. Nobody’s werden über Nacht zu Stars, die mit Werbedeals so viel verdienen, wie Schweizer Fussballspieler. Und die klassischen Medien? Sie wandeln sich. Sie geben sich Mühe, docken an, entwickeln Formate, erfinden sich ständig neu. Der Alltag in einer Redaktion sieht nämlich nie gleich aus. Jeden Tag wird Kapital aus den Messungen des Vortages geschlagen. Wenn auch unbewusst. Prozesse werden angepasst. erweitert oder neu aufgesetzt.

Die Schrankenlosigkeit im 21. Jahrhundert ermöglicht es also herkömmlichen wie auch neuen Formaten zu kommunizieren wann immer sie wollen. Und – und das ist ein entscheidender Punkt – es existiert eine grössere Anzahl an Zuhörerinnen und Zuhörern. Die Publika, die Communities sie werden breiter. Viel breiter. Sie werden aber auch diverser und verteilen sich in allen möglichen Altersschichten. Ich mein vor 20 Jahren haben 3. Klässler wohl kaum gern Zeitung gelesen. Heute tauschen sie Informationen über WhatsApp aus und streamen ihre News auf Snapchat und TikTok. Das Zielpublikum hat eine nie dagewesene Breite angenommen. Und ein breiteres Zielpublikum heisst mehr Produzenten.

Gatekeeper gibt es lange schon keine mehr. News aus aller Welt finden ungefiltert den Weg ans Ziel. Nischenmärkte gibt es zu hauf. Und so scheint es, dass es heute, Juni 2021, kein mehrheitsfähiges Medium mehr gibt.

Der kanadische Philosoph Marshall McLuhan sagte einmal “The medium is the Message”. Heute, so denke ich stehen wir aber eher bei Unternehmer und Ted-Speaker Garyvee der sagt: “It’s the Message, not the Medium”. Denn wo kein mehrheitsfähiges Medium existiert, spielt das Medium keine Rolle mehr. Viel wichtiger ist die Botschaft, die man senden will.

Für Unternehmen ist es daher umso wichtiger, ihre Messages auf verschiedenen Kanälen Gehör zu verschaffen. Prospekte zu drucken, ist abgesehen vom ökologischen Faktor kein Verbrechen. Wenn man noch andere Kanäle bedient. Druckt man ausschliesslich nur Prospekte, sollte man sich Gedanken machen. Das gleiche gilt im übrigen für Social Media. Mit einigen Ausnahmen sollten auch da alle sich nicht nur auf diese Kanäle stützen.

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